Der Zweck des UX/UI-Designs ist klar: Es geht darum, Designs zu erstellen, die nicht nur die Benutzererfahrung verbessern, sondern auch die Zugänglichkeit während des gesamten Prozesses fördern. Wichtig ist dabei, dass das Design von wirklich jedem verwendet werden kann. Man könnte vielleicht meinen, dass es für die Barrierefreiheit von UX/UI-Designs ausreicht, Video-Untertitel einzufügen und möglicherweise eine Nachtoption zum Browsen im Dunkeln anzubieten. Doch es bedarf wesentlich mehr.
Tatsächlich haben sich einige UX/IUI-Experten sogar diesem spezifischen Bereich verschrieben, um sicherzustellen, dass Minderheiten oder behinderte Menschen auf dieselben Ressourcen zugreifen können wie der Rest der Welt. Diese Fachleute sollten hervorgehoben und gelobt werden; sie arbeiten eng mit Experten für Barrierefreiheit und Webdesignern/Webdesignerinnen zusammen, um ein wirklich integratives Erlebnis zu bieten.
Als aufstrebende/r UX/UI-Designer/in ist es wichtig, dass du sowohl die Bedeutung der Barrierefreiheit als auch die Grundlagen zugänglicher Designs verstehst, damit du das Internet auch in Zukunft für alle zu einem integrativeren und zugänglicheren Ort machen kannst.
Was ist Barrierefreiheit?
Barrierefreiheit ist in den letzten Jahren zum Schlagwort geworden, das von einigen großen Unternehmen ständig verwendet wird. Aber was genau ist damit gemeint? Er bezeichnet die Bemühungen, den Zugang zu allem, was die Allgemeinbevölkerung nutzen kann, ohne Barrieren sicherzustellen. Da die Internetnutzung in den letzten Jahren rasant gestiegen ist, hat sich auch die digitale Barrierefreiheit bzw. e-Accessibility erhöht, wobei neue Schwerpunkte auf die Gewährleistung eines gleichberechtigten Zugriffs auf Online-Dienste gelegt werden.
Warum ist Barrierefreiheit so wichtig?
Unserer Meinung liegt es auf der Hand, warum Barrierefreiheit unerlässlich ist. Sehen wir uns jedoch ein aktuelles, einfaches Beispiel an: Während der COVID-19-Pandemie wurden viele Dienste online gestellt, wie z. B. Arzttermine, Einwanderungsverfahren und Zeitungen. Dies hat vielen das Leben erleichtert; bei anderen führte diese Veränderung jedoch zu Schwierigkeiten. Wenn eine Person aus irgendeinem Grund normale Websites nicht nutzen kann, wird es ihr letztendlich verwehrt, auf diese wichtigen Informationen und Dienste zuzugreifen.
Die Barrierefreiheit im Design manifestiert sich auf viele verschiedene Arten. Sehen wir uns einige grundlegende Beispiele dafür an, wie unzugängliche Designs bestimmte Gruppen daran hindern können, auf einen Dienst zuzugreifen:
Informationen werden ausschließlich in Grafiken bereitgestellt: Viele Websites bieten eine Audioversion ihrer Informationen an, die sehbehinderten Besuchern den Zugriff auf den Dienst ermöglicht. Die meisten dieser Tools lesen jedoch nur Wörter laut vor; wenn es Grafiken oder Bilder gibt, die wichtige Informationen enthalten, können Benutzer möglicherweise nicht darauf zugreifen.
Mithilfe von Alt-Text-Beschreibungen, die dieselben Informationen wie die Grafik in Textform bereitstellen, kann diese Hürde beseitigt werden.
Die Website erfordert, dass eine Maus von Element zu Element bewegt wird: Für viele ist dies wahrscheinlich kein Problem. Viele körperlich behinderte Benutzer müssen jedoch eine Sprachsteuerung oder eine spezielle Tastatur verwenden, um ihren Computer zu bedienen, wodurch eine Maus keine Option ist.
Ein hervorragendes Beispiel für barrierefreies Design ist, wenn Benutzern, die ein sprachgesteuertes Gerät oder eine spezielle Tastatur verwenden, die Möglichkeit geboten wird, auf genau dieselben Funktionen zuzugreifen wie Benutzer, die die Maus verwenden.
Durchaus verständlich, oder? Barrierefreiheit ist für das Design von entscheidender Bedeutung. Daher müssen UX/UI-Designer*innen diese Grundsätze bei der Erstellung ihrer Designs beachten. Wie kannst du an diese Aufgabe herangehen? Indem du den Benutzer an die erste Stelle stellst.
Grundsätze des integrativen Designs
Die Erstellung integrativer Designs ist eigentlich nur dann möglich, wenn die Benutzererfahrung Priorität hat. Deshalb lautet der erste Grundsatz, Designs für Benutzer zu erstellen.
Stelle den Benutzer in den Mittelpunkt deines Designprozesses
Wie lassen sich wirklich barrierefreie Designs erstellen, wenn man nicht mit den Benutzern selbst spricht, von ihnen lernt und herausfindet, was funktioniert und was nicht? Kein Vorgesetzter oder Manager erwartet von dir, dass du die Erfahrung jeder Zielgruppe vollständig verstehst. Es liegt jedoch in deiner Verantwortung, zu recherchieren, was du tun kannst, um die Barrierefreiheit deines Designs zu verbessern. Scheue dich nicht davor, dich erst einmal zurückzulehnen, zuzuhören und Fehler zu machen, bis du gelernt hast, wie du Benutzer und ihre spezifischen Bedürfnisse an die erste Stelle setzen kannst. Das ist eine Herausforderung, die sich jedoch auszahlt.
Bemühe dich, vergleichbare Erfahrungen zu schaffen
Bei barrierefreien Designs geht es nicht nur darum, den Zugang für alle Benutzer zu ermöglichen, sondern auch darum, eine vergleichbare oder dieselbe Erfahrung und denselben Zugang zu den angebotenen Inhalten bereitzustellen. Vielleicht bist du versucht, manchmal Abstriche zu machen und zu denken, dass etwas nicht unbedingt nötig ist. Das könnte dir jedoch zum Verhängnis werden! Alle Benutzer haben das Recht, alle Inhalte zu sehen. Daher sollte die Bereitstellung gleichwertiger Erfahrungen für dich immer Priorität haben.
Erstelle konsistente und freundliche Designs
Ein Webdesign zu verstehen oder darauf zuzugreifen, sollte keine Schwierigkeit darstellen! Denk daran, dass du schließlich möchtest, dass der Benutzer mehrmals auf deine Website zurückkehrt und auf dein Produkt oder deine Dienstleistung zugreift. Und wenn Benutzer erfahrene Webentwickler*innen sein müssen, um auf die Checkout-Seite zugreifen zu können, werden sie wahrscheinlich nicht mehr wiederkommen. Halte dich an einfache und gut funktionierende Designprinzipien, wie z. B. die Verwendung von Markenfarben und Schriftarten im gesamten Design. Denk daran, dass Barrierefreiheit auch Erstbenutzer, Benutzer mit beschränktem Zugriff auf Hochgeschwindigkeitsinternet, Benutzer in Eile und Benutzer von Mobilgeräten umfasst.
Biete Benutzern Optionen an
Du kannst nicht vorhersehen, wie Benutzer dein Design bei jedem Zugriff verwenden möchten. Daher solltest du darauf achten, dass es ihnen viele Optionen zum Zugreifen bietet und gleichzeitig ihre einzigartigen Präferenzen und Bedürfnisse priorisiert. Das bedeutet auch, dass du Designs für mobile Geräte und Desktop-PCs gleichermaßen im Blick haben solltest. Einige Benutzer haben möglicherweise nur Zugriff auf ein Gerät oder verwenden das andere Gerät nur ab und zu, wodurch sie mit diesem Zweitgerät nicht so vertraut sind.
Klingt das machbar? Das hoffen wir. Die Erstellung von barrierefreien Designs sollte deine oberste Priorität als UX/UI-Designer*in sein. Glücklicherweise ist das durchaus machbar. Ganz gleich, ob du deine Reise als UX/UI-Designer*in gerade erst beginnst oder deine Kompetenzen ausbauen möchtest, um den Fokus auf Barrierefreiheit zu legen – das UX/UI Design Bootcamp von Ironhack ist für dich ideal.
Bist du bereit für deine Reise in eine integrativere Welt? Wir können es kaum erwarten, dir dabei zu helfen.